Im Rahmen meines Studiums Metafoor erstelle ich hier eine Sammlung von praktischen Tipps für die Probenarbeit und das Dirigieren eines sinfonischen Blasorchesters. Die Tipps sind von Alex Schillings und Rob Goorhuis genannt, sowie in Gesprächen und Diskussionen mit den Studenten des Metafoor entstanden. Die Tipps sind fortlaufend notiert (bisher) ohne eine Sortierung.

  1. Körpersprache: Sie ist in jedem Moment da. Der Dirigent ist die Partitur in dem Moment in dem die Musiker den Dirigent sehen. Die Körpersprache ist wichtig für die Motivation der Musiker.
  2. Interpretation: Jede Partitur wird unter neuer Leitung neu geboren.
  3. Vorbereitung: Vor Konzert und Probe das Umfeld abchecken auf Akustik, Raumgröße, Beleuchtung und Technik
  4. Dynamik: Jeder Musiker muss das Umfeld hören können, also nie ff spielen lassen
  5. Mischfarben: Floboe (Bildung von Klangfarben verschiedener Instrumentenfamilien oder Instrumentengruppen)
  6. Wissen: Stilkenntnis ist das wichtigste war wir zur Interpretation des vorliegenden Stückes brauchen.
  7. Interpretation: Oktave ist eine Spannung  und kein Intervall.
  8. Führen: Ein Vergleich wie man sein Orchester führen soll: Der Dirigent ist immer eine Stufe über dem Niveau des Orchesters. Beispiel dazu: Unterschied zwischen Vogel und Orchester: Hältst Du den Vogel zu fest in der Hand dann ist er tot, hältst Du ihn zu locker, dann fliegt er weg.
  9. Tempo: Das Metronom studieren um zu wissen und zu verinnerlichen wie die Tempis sind.
  10. Tempo: Ein Stück in der ersten Probe immer im Originaltempo proben, so dass sich bei den Musikern der erste Höreindruck nie falsch setzt.
  11. Tempo: Wenn man Tempodruck ans Orchester geben will, muss man ihn im Rücken selbst spüren.
  12. Artikualtion: Jedes Stück hat eine eigene Artikulation.
  13. Körpersprache: Auf dem Podest nicht vor und zurück gehen, das magische Dreieck einhalten
  14. Schlagtechnik: Beim Tuttispiel Kontakt halten mit Bass, Tuben, Posaunen und Bariton
  15. Atmung: Eine Atmung an falscher Stelle zerbricht den Klang
  16. Methodik: Sprache zum Orchester durch klare kurze verständliche Ansagen und Anweisungen
  17. Schlagtechnik: Das Orchester an sich ziehen und wieder loslassen
  18. Körpersprache: Charakter des Stückes über Dirigat an Orchester geben
  19. Schlagtechnik: „Immer die Zeitung von morgen lesen, immer vor den Musikern sein.“ (Partitur voraus lesen)
  20. Artikulation: Alles beginnt mit Artikulation. Daher Rhythmus und Artikulation gleichzeitig ansagen und vorsingen
  21. Schlagtechnik: Vor einem großen Spiegel üben der bis an den Boden geht. Dabei das Gesicht auf dem Spiegel mit einem Handtuch abhängen, so dass man nur die Arme und Brust sehen kann
  22. Schlagtechnik: Rechte Hand in die Tasche und dirigieren, die linke Hand trainieren
  23. Schlagtechnik: Alte Sonnenbrille nehmen, Gläser raus machen und durch den Rahmen schauen und dirigieren.
  24. Schlagtechnik: Linke Hand auf 1 oder 2 oder 3 oder 4 auf und ab, mit Metronom üben
  25. Schlagtechnik: Crescendo mit linker Hand ausführen durch Handrücken nach oben, damit der Klang sich nicht unwillkürlich nach oben entwickeln kann und somit kontrolliert bleibt.
  26. Schlagtechnik: Linke Hand auf ein Register halten, damit sie leiser werden.
  27. Klang: Obere Töne breiter spielen lassen, z.B. Klarinetten, Flöten, 1. Trompete breiter wie 3. Trompete –> Vergleich: Im Klavier sind die oberen Töne nicht gedämpft
  28. Klang: Picollo (weicher spielen) + Glockenspiel (härtere Schlegel) = gleiche Klangfarbe
  29. Klang: Große Trommel + Tuba, dann nur mit weichem Schlegel spielen
  30. Klang: Pauken führen einen Wirbel an, große Trommel untermalt diesen
  31. Dynamik: Crescendo im Schlagwerk = Aufbau: Pauken, große Trommel, kleine Trommel Cymbals
  32. Schlagtechnik: Ungerade Taktarten im Laufen üben z. Bsp. 3 3 2
  33. Schlagtechnik: Je kürzer die erste Note, je mehr Energie
  34. Schlagtechnik: Basisregeln Fermate: Vorbereiten > Anfang der Fermate > Intensität, Qualität, Klang, Charakter zeigen > Beenden > Fortsetzung des Stückes. Wichtig: Bewegung während der Formate ist  sehr wichtig um anzuzeigen, wie sie sein soll.
  35. Klang: gut arrangierte Barockmusik spielen hilft eine Einheit im Holz-Satz zu erarbeiten
  36. Spiccato: Bogen geschlagen auf die Seite
  37. Pizzicato: gezupft
  38. Detaché: bei jeder Note findet ein Strichwechsel statt (zwischen Ab- und Aufstrich gewechselt wird)
  39. Pikatische Terz: spontan am Ende des Stückes Moll zu Dur. Glaube: am Ende wendet sich alles zum Guten, „Alle kommen in den Himmel“
  40. Schlagtechnik: Üben mit einem Hüpfball. Augen zu –>  man hört wann der zweite Aufprall kommt. Ziel: Diese Regelmäßigkeit beim Dirigieren auch beibehalten
  41. Schlagtechnik: Ein Stillstehen/Anhalten im Schlagbild führt zu einer Misskommunikation, da die große Frage entsteht, wie lange der Stillstand ist.
  42. Saxhörner (Ventilblechblasinstrumente, Bauart nach Adolphe Sax)
    • das Flügelhorn in B oder C
    • das Althorn in F oder Es
    • das Tenorhorn in C oder B
    • das Baritonhorn in B
    • das Euphonium in B
    • die Tuben:
      • Basstuba in Es oder F
      • Kontrabasstuba in C oder B
  43. Floboe: Flöte und Oboe in Oktaven
  44. Klangpyramide: Tiefe Instrumente stärker als hohe, größere dynamische Differenz
  45. Disparity (engl., Ungleichheit): Einer oder mehrere Schläge werden im Schlagbild zusammengefasst.
  46. Orchestrierung: Hörner benötigen mehr Klangfülle —> Bariton/Euphonium mitspielen lassen (nicht Tenorhörner !!!)
  47. Orchestrierung: Hörner benötigen mehr Schärfe —> Kornette, Trompeten und/oder Posaunen mitspielen lassen
  48. Orchestrierung: Tuba artikuliert nicht klar genug —> große Trommel oder Pauken mit hartem Stick mitspielen lassen
  49. Orchestrierung: Rhythmik in der Basslinie undeutlich —> Fagott mitspielen lassen
  50. Orchestrierung: Legato in der Basslinie klingt „mulmig“ —> Kontrabass im Pizzicato mitspielen lassen
  51. Orchestrierung: Tiefe Melodie auf Tuba klingt undeutlich und schlecht intoniert —> Euphonium eine Oktave höher mitspielen lassen
  52. Orchestrierung: Piccolo oder hohe Flöte klingt undeutlich und schlecht intoniert —> Oboe, Klarinette oder Mallets in der Unteroktave mitspielen lassen
  53. Orchestrierung: Klarinettenregister fehlt die Fülle —> Horn und/oder Bariton/Euphonium mitspielen lassen
  54. Orchestrierung: Tremoli Triller sind in der Lage schwierig —> Marimba mitspielen lassen
  55. Orchestrierung: Harfe oder Celesta sind nicht vorhanden —> Marimba oder Vibraphon, Glockenspiel, Flöten und/oder Piccolo ergänzen. Ebenfalls möglich: Klarinetten von tief nach hoch