Das Akkordeon
Anfang des 19. Jahrhunderts wurden erste Tasteninstrumente mit der Technik der durchschlagenden Zunge (siehe unten) gebaut. Daraus entwickelten sich die verschiedensten Harmoniumformen. Dem Akkordeon liegt die gleiche Funktionsweise wie der 1821 erfundenen Mundharmonika zugrunde. In einem “Spalt” (Kanzelle) ist eine Metallzunge befestigt und zwar in der Art, dass sie in diesem “Spalt” frei schwingen kann. Man spricht von einer durchschlagenden Zunge. Dieses System findet sich zuerst in der alten chin. Mundorgel.
Bei der von Friedrich Buschmann gefertigten “Munaeoline” waren in jeder Kanzelle zwei Zungen untergebracht, von denen die eine auf “Druckluft” (hineinblasen) die andere auf “Saugluft” (ziehen) jeweils einen Ton hervorbrachte. man hatte so pro Kanzelle zwei verschiedene Töne. Bei den genannten Modell waren alle Kanzellen in einer Reihe angeordnet, später wurden Modelle mit Zwei und sogar mit vier Reihen übereinander angeordnet gefertigt. Schon 1822 entwickelte Friedrich Buschmann daraus eine “Hand – Aeoline” die nach dem gleichen Prinzip arbeitet nur ihre Luft aus einem, zwischen zwei “Kanzellen – Gehäusen” angeordneten Balg bezieht. Diese wurde 1829 von Demian in Wien zum Accordeon und von Wheatstone in London zur Konzertina weiterentwickelt.
Heute gibt es in der Hauptsache zwei Grundtypen die durch ihr äußeres selbst von Laien gut zu unterscheiden sind. Das weit verbreitete Tasten oder Pianoakkordeon, das bei Zug und Druck den gleichen Ton erzeugt und das Knopfakkordeon, welches sowohl in der “klassischen” Bauart ( Zug und Druck verschiedene Töne – wechseltönig) als auch gleichtönig bebaut wird.